Paper Pieces

1986 11 minutes
Choir a cappella
Performances
2017
 Old Conservatory, Zurich

As a rhythmic exercise I suggested to my students they “find” texts from the newspaper and then set them for spoken chorus. One of them found the ‘Elefantenknie’ (elephant knee) text which became the inspiration for this collection of short pieces. Unfortunately I no longer know where most of the texts were “found”.

There are seven short movements for mixed choir a cappella with texts from newspapers or from music theory books:

1. Was ein Musikstück bedeutet
Die Frage, was ein Musikstück bedeutet – was es aussagt und wie es „verstanden“ werden kann -, ist seit je Anlass des Nachdenkens und des Gesprächs. Vergleichsweise einfach kann die Antwort für die Programmmusik lauten, zumindest insoweit damit beabsichtigt ist, natürliche akustische Ereignisse mit musikalischen Mitteln nachzuahmen. Vertraut ist uns ferner Musik, die in einen Handlungsablauf, etwa eine Zeremonie, eingeordnet ist. Der Übergang zum Konzert ist fliessend. Enthält das Programm überwiegend traditionelle Werke, sind die Hörerlebnisse voraussehbar; die Musik rückt in die Nähe einer rituellen Präsentation des Guten, des Schönen, allenfalls des Genialen – Deutungen wiederum, welchen durch Virtuosität Nachdruck verliehen wird. Doch wie verhält es sich mit jener zeitgenössischen Musik, die im traditionellen Sinne ganz gewiss nicht „schön“ ist und deren Qualitäten bisweilen schwer zu beurteilen scheinen? Diese Musik vermittelt keine rituelle Feierlichkeit; darum stellt sich die Frage des Sinns in ganz besonderer Weise.
Was ein Musikstück bedeutet
Vokalensemble Zürich, Conductor, Peter Siegwart
2. Elefantenknie
Elefantennachwuchs bei Knie. „Auf ‘m Knie?“ „Nein, bei Knie“ „Knien die Elefanten beim Nachwuchs?“ „Beim Nachwuchs?“ „Beim Nachwuchs!“ „Wachsen den Elefanten die Knie? „Die Knie?“ Ja, die Knie!“ „Ja, ja! Die Knie! Elefantennachwuchs bei Knie.“
Elefantenknie
Vokalensemble Zürich, Conductor, Peter Siegwart
3. Mirror Piece mit Quarten
Der Inhalt dieses Stückes entsteht aus dem bewussten Durchbrechen von ganz präzisen und abstrakten Regeln.
Mirror Piece mit Quarten
Vokalensemble Zürich, Conductor, Peter Siegwart
4. Die Blume
Auf einem extrem schmalen Streifen lässt er eine Blume in beängstigender Einsamkeit harren.
ZüriTipp 10. Jan. 1986 S. 43
Die Blume
Vokalensemble Zürich, Conductor, Peter Siegwart
5. Mirror Piece mit Quinten
Passet auf bei parallelen Quinten! Zwei Stimmen, die eine Quinte bilden, dürfen im reinen 4-stimmigen Satze nicht in gleicher Richtung wieder in dasselbe Intervall fortgeführt werden.
Mirror Piece mit Quinten
Vokalensemble Zürich, Conductor, Peter Siegwart
6. Am guten Rand
Meine Interesse liegt eher am Rand, am guten Rand. Es ist eine Frechheit zu sagen, man spüre hier eine geistige Umnachtung! Es hat eben einen anderen Geist.
Am guten Rand
Vokalensemble Zürich, Conductor, Peter Siegwart
7. Die grosse (und die kleine) Terz
Nicht zu verachten ist die grosse und die kleine Terz. Erst wenn die Banalität fast unerträglich drückt, stellt er das Fade in neue Realitätsbezüge: Es lebe die grosse und die kleine Terz!
Die grosse (und die kleine) Terz
Vokalensemble Zürich, Conductor, Peter Siegwart